Kronen mit Keramikschulter

Keramische Schulter

Eine keramische Schulter bezeichnet den Rand einer Krone, der in diesem Fall nicht aus Metall, sondern aus Keramik gefertigt wird.
Dieser Rand wird leicht unter das Zahnfleisch geschoben und macht die Krone fast unsichtbar.

Normale Metall-Keramik-Kronen besitzen einen Kern aus Metall, der von Keramik umgeben ist.
Doch diese Art der Versorgung zeigt deutliche Nachteile.
So ist der Zahnfleischrand oft gerötet oder entzündet, da das Metall Oxide abgibt. Es entsteht ein unschöner, dunkler Rand. Auch wenn sich das Zahnfleisch im Laufe der Jahre etwas zurückbildet, wird der Metallrand sichtbar.
Um dies zu vermeiden, gibt es eine einfache Lösung: die Keramikschulter. Hierbei wird das Gerüst aus Metall etwas gekürzt und durch einen abschließenden Keramiksaum ersetzt. Dadurch verschwinden die dunklen Ränder und Entzündungen und die Krone ist praktisch unsichtbar. Das Licht wird natürlich reflektiert.
Auch wenn das Zahnfleisch sich zurückzieht, wird lediglich der Keramikrand sichtbar, der wie ein natürlicher Zahn erscheint.

Durch die bessere Ästhetik und das Verhindern von unschönen Metallrändern besitzen Kronen mit Keramikschulter eine längere Lebensdauer.

Indikationen (Anwendungsgebiete)

  • Optimierung der Ästhetik im sichtbaren Bereich

Kontraindikationen (Gegenanzeigen)

  • Für Keramik ungeeignete Präparationsformen – z. B. Tangentialpräparation

Die Herstellung

Nachdem der Zahnarzt den zu versorgenden Zahn beschliffen hat, wird ein Abdruck des präparierten Stumpfes zusammen mit dem Gegenkieferabdruck und einer Bissnahme in ein zahntechnisches Labor geschickt.

Dort wird zunächst das Metallgerüst angefertigt. Es wird in Wachs auf den Stumpf modelliert, anschließend mit Gusskanälen aus Wachs versehen und in Einbettmasse in eine Gussmuffel eingebettet. Nach dem Ausschmelzen des Wachses in einem heißen Ofen erfolgt der Guss des verflüssigten Metalls. Das Gerüst kann sowohl aus einer Gold-haltigen Legierung als auch aus Nichtedelmetall-Legierungen hergestellt werden.

Nachfolgend muss das Gerüst gekürzt werden, um Platz für die keramische Schulter zu schaffen. Anschließend wird die Keramik im Randbereich aufgetragen und gebrannt. Dafür werden spezielle Schultermassen verwendet. Im nächsten Schritt erfolgt die keramische Verblendung des Metallgerüstes in der zuvor durch den Zahnarzt bestimmten Zahnfarbe.

Anschließend kann die Krone vom Zahnarzt eingesetzt werden. Hierbei muss beachtet werden, dass Kronen mit Keramikschulter adhäsiv einzusetzen sind. Um auch den Verbund zum Metall zu optimieren, sollte es aufgeraut werden. Nach dem Einsetzen der Kronen wird der Zement lichtgehärtet.

Natürlich ist das Anbringen einer Keramikschulter auch bei Brückenversorgungen möglich.

Ihr Nutzen

Eine Krone mit Keramikschulter bleibt, auch wenn sich das Zahnfleisch zurückzieht, unsichtbar im Mund und vermeidet schmerzhafte Entzündungen oder Allergien.

Diese verbesserte Ästhetik sorgt für mehr Selbstbewusstsein und Ausstrahlung und ein Lächeln, das auch nach jahrelangem Tragen der Krone noch so schön ist wie am ersten Tag.

Literatur

  1. Zafran J: So befestigen Sie problemlos eine VMK-Krone. zm 90 2000 (24)
  2. Ludwig P & Niedermeier W. (2002). Checkliste Prothetik (1. Aufl.). Thieme Verlag.
  3. Gernet W, Biffar R, Schwenzer N, Ehrenfeld M & Beuer F. (2017). Zahnärztliche Prothetik (5. Auflage). Thieme Verlag.
  4. Weber T. (2017). Memorix Zahnmedizin (5. unveränderte Aufl.). Thieme Verlag.
  5. Kern M, Wolfart S, Heydecke G, Witkowski S & Türp JC. (2022). Curriculum Prothetik Bände 1-3 (5. Auflage). Quintessenz Verlag.