Zahnbelag (Plaque)

Die Gesundheit der Zähne spielt eine wesentliche Rolle für das persönliche Wohlbefinden. Zahnbelag, auch Plaque genannt (ICD-10-GM K03.6), ist eine primäre Ursache für Zahnkrankheiten wie Karies und Parodontitis.

Plaque ist eine klebrige Ansammlung von Bakterien, die fest an Zähnen und Zahnersatz haftet und durch normale Wasser- oder Mundspülungen nicht entfernt werden kann.

Symptome – Beschwerden

• Karies: Löcher in den Zähnen, verursacht durch Säuren der Plaque-Bakterien.
• Parodontitis: Entzündung des Zahnhalteapparates, ausgelöst durch Bakterientoxine in der Plaque.
• Gingivitis: Zahnfleischentzündung als Vorstufe der Parodontitis.

Pathogenese (Krankheitsentstehung) – Ätiologie (Ursachen)

Plaque entsteht bereits einige Minuten nach einer Mahlzeit, sofern die Nahrungsrückstände nicht entfernt werden.

Einige Faktoren haben zusätzlich Einfluss auf die Entstehung der bakteriellen Plaque:

• Zu wenig Speichel
• Zahnstein, auf dem die Plaque besser haften kann
• Zahnengstand, mit schwer zu reinigenden Bereichen
• Karies – dient als „Vorratskammer“ voller Bakterien
• Festsitzende Zahnspangen, die eine Reinigung erschweren
• Fehlernährung

Folgeerkrankungen

• Karies: Zerstörung der Zahnhartsubstanz
• Parodontitis: Schädigung von Zahnfleisch und Kieferknochen, Zahnlockerung und -verlust
• Gingivitis: Vorstufe der Parodontitis

Diagnostik

• Visuelle Inspektion: Erkennung von Plaque durch Zahnärzte mittels spezieller Färbetechniken.
• Anamnese: Befragung zu Mundhygienegewohnheiten und Ernährung.
• Speicheltests: Untersuchung des Speichels auf pH-Wert und Pufferkapazität.

Prävention

• Zähneputzen: mindestens zweimal täglich für zwei Minuten
• Zahnseide: Regelmäßige Reinigung der Zahnzwischenräume
• Mundspülungen: Ergänzung zur mechanischen Reinigung, Reduktion der Keimzahl
• Vermeidung von Zahnstein: Professionelle Entfernung von Zahnstein, da häusliche Methoden nicht ausreichen

Um Karies und Parodontitis vorzubeugen, genügt es, den schädigenden Zahnbelag regelmäßig zu entfernen.
Das bedeutet, morgens und abends nach dem Essen sollen die Zähne für zwei Minuten geputzt werden. Um auch Beläge zwischen den Zähnen effektiv zu entfernen, empfiehlt sich die regelmäßige Anwendung von Zahnseide.
Mundspülungen erreichen auch schwer zugängliche Bereiche und sorgen je nach Inhaltsstoffen für eine Verringerung der Keimzahl im Mund.

Wird der Zahnbelag nicht regelmäßig entfernt, kommt es durch Einlagerung von anorganischen Substanzen zur Verhärtung des Belages – dem Zahnstein.
Insbesondere die Rückseiten der Unterkieferschneidezähne weisen häufig Zahnstein auf. Dieser kann nur vom Zahnarzt entfernt werden, was mitunter im Rahmen einer professionellen Zahnreinigung erfolgt.

Die professionelle Zahnreinigung sollte zweimal jährlich in einer Zahnarztpraxis durchgeführt werden. Auf diese Weise werden nicht nur weiche Beläge, sondern auch Zahnstein sowie hartnäckige Verfärbungen von Kaffee oder Tabak schonend entfernt.

Therapie

Die Therapie fokussiert sich hauptsächlich auf die Reduzierung der Plaque und die Behandlung der durch sie verursachten Krankheiten.

Mechanische Entfernung von Plaque

• Professionelle Zahnreinigung: Entfernung von Plaque, Zahnstein und Verfärbungen. Bei Bedarf Behandlung von Karies und Parodontitis.
• Häusliche Mundhygiene: Gründliches Zähneputzen, Zahnseide und Interdentalbürsten zur Entfernung von Plaque.

Medikamentöse Behandlung

• Antimikrobielle Mundspülungen: Reduzierung der Bakterienzahl im Mund.
• Lokale Antibiotika: Bei schweren Fällen von Parodontitis.
• Fluoridbehandlung: Zur Stärkung des Zahnschmelzes und Vorbeugung von Karies.

Ernährungsanpassungen

• Reduzierung zuckerhaltiger und säurehaltiger Nahrungsmittel, um die Plaquebildung zu minimieren.

Behandlung von Begleiterkrankungen

• Behandlung von zugrundeliegenden systemischen Erkrankungen, die Plaquebildung begünstigen (z. B. Diabetes mellitus).

Regelmäßige zahnärztliche Kontrollen

• Regelmäßige Überprüfung des Mundraums zur frühzeitigen Erkennung und Behandlung von Plaque-bedingten Erkrankungen.