Kieferklemme (Ankylostoma)
Ankylostoma, umgangssprachlich als Kieferklemme bezeichnet, ist ein Zustand eingeschränkter Mundöffnung, der durch verschiedene Faktoren verursacht werden kann. Diese Störung ist in der ICD-10-GM unter K07.4 als fehlerhafte Okklusion (Kontakt zwischen den Zähnen des Oberkiefers und des Unterkiefers) klassifiziert.
Symptome – Beschwerden
Die Kieferklemme ist durch eine eingeschränkte Mundöffnung gekennzeichnet.
Je nach Ursache der Kieferklemme können Schmerzen durch muskuläre Verspannungen oder Abszesse (Eiterhöhlen) vorliegen.
Pathogenese (Krankheitsentstehung) – Ätiologie (Ursachen)
Ein Ankylostoma kann drei verschiedene Ursachen haben.
Sowohl myogene (muskel-bedingt) als auch arthrogene (zahnbedingt) und neurogene Faktoren können eine Kieferklemme verursachen.
- Myogene Ursachen: Dies sind muskulär bedingte Kieferklemmen, oft verursacht durch Abszesse, entzündliche Infiltrate, Neoplasien oder Schwierigkeiten beim Durchbruch von Weisheitszähnen.
- Arthrogene Ursachen: Hierzu zählen Diskusverlagerungen im Kiefergelenk oder Frakturen im Bereich des Gelenkköpfchens.
- Neurogene Ursachen: Eine Leitungsanästhesie im Unterkiefer kann eine vorübergehende Kieferklemme auslösen.
Am häufigsten treten die muskulär bedingten Kieferklemmen auf.
Muskuläre Ursachen können unter anderem Abszesse oder entzündliche Infiltrate im Bereich der Muskulatur sein, aber mitunter auch Neoplasien, die zu einer eingeschränkten Beweglichkeit der Muskulatur und damit zu einer Kieferklemme führen können.
Auch bei einem erschwerten Durchbruch der Weisheitszähne, Dentitio difficilis genannt, kann aufgrund der Entzündung in unmittelbarer Nachbarschaft zum Kiefergelenk eine eingeschränkte Mundöffnung resultieren.
Arthrogene Ursachen sind ebenso mögliche Auslöser einer Kieferklemme. Hierzu zählen neben anderen Auslösern die Diskusverlagerungen im Kiefergelenk, welche mitunter zu einer Limitierung der Mundöffnung führen können.
Aber auch Frakturen im Bereich des Gelenkköpfchens verursachen häufig eine Kieferklemme.
Ein weiterer möglicher Auslöser für eine vorübergehende Kieferklemme kann eine Leitungsanästhesie im Unterkiefer sein.
Hierbei ist es möglich, dass es zu einer vorübergehenden Einschränkung der Mundöffnung kommt.
Folgeerkrankungen
Spezifische Folgeerkrankungen der Ankylostoma sind nicht bekannt.
Diagnostik
Die Kieferklemme kann zunächst anhand ihres klinischen Erscheinungsbildes nachgewiesen werden. Oft geben die Patienten selbst an, dass der Mund sich nicht mehr so weit öffnen lässt, wie sie es gewohnt sind. Mithilfe einer ausführlichen Anamnese und klinischen Untersuchung kann festgestellt werden, welche Ursache der Kieferklemme zugrunde liegt.
Medizingerätediagnostik
- MRT: Eine Magnetresonanztomographie wird durchgeführt, um Diskusverlagerungen im Kiefergelenk nachzuweisen.
- Röntgen: Bei Verdacht auf Frakturen wird ein Röntgenbild angefertigt.
- CT: Eine Computertomographie ist notwendig bei Verdacht auf maligne (bösartige) Raumforderungen.
Therapie
Die Behandlung der Kieferklemme richtet sich nach der zugrunde liegenden Ursache:
- Abszessbehandlung: Inzision (operativer Einschnitt) und Entleerung eines Abszesses (Eiterhöhle) können die Kieferklemme beheben.
- Selbstlimitierende Ursachen: Kieferklemmen nach Leitungsanästhesien lösen sich in der Regel von selbst.
- Unterstützende Maßnahmen: Physiotherapeutische Maßnahmen wie Dehnübungen oder Wärmeapplikation können hilfreich sein.
- Medikamentöse Behandlung: Der Einsatz von Muskelrelaxantien kann in bestimmten Fällen sinnvoll sein.
Literatur
- Weber T. (2017). Memorix Zahnmedizin (5. unveränderte Aufl.). Thieme Verlag.