Palatinale Expander
Palatinale Expander sind kieferorthopädische Geräte, die zur Erweiterung des Oberkiefers eingesetzt werden. Sie spielen eine entscheidende Rolle in der Behandlung von Engstand, Kreuzbiss und anderen okklusalen Anomalien. Dieser Artikel gibt einen Überblick über die Funktionsweise, Anwendungsgebiete und Effekte palatinaler Expander.
Funktionsweise von palatinalen Expandern
- Design und Mechanik: Palatinale Expander sind an den oberen Molaren befestigt und üben mittels Schraubmechanismus Druck auf die palatinale Suture aus, um den Oberkiefer zu weiten.
- Aktivierung: Die Expansion erfolgt durch regelmäßige Anpassungen, üblicherweise durch Drehen einer Schraube im Zentrum des Expanders.
Indikationen für den Einsatz
- Transversale Kieferanomalien: Besonders effektiv bei Patienten mit unzureichender Breite des Oberkiefers.
- Kreuzbiss: Korrektur von okklusalen Anomalien, bei denen die oberen Zähne hinter den unteren Zähnen liegen.
- Prävention von Engständen: Schaffung von zusätzlichem Raum zur Vermeidung zukünftiger Engstände bei wachsenden Patienten.
Arten von palatinalen Expandern
- Feste Expander: Permanent im Mund befestigt und bieten eine kontinuierliche Expansion.
- Abnehmbare Expander: Können für Reinigungszwecke oder nach einem festgelegten Behandlungsplan entfernt werden.
- Hybride Expander: Kombination aus festen und abnehmbaren Elementen, angepasst an spezifische Patientenbedürfnisse.
Behandlungsablauf
- Anfangsphase: Anfängliche Anpassung des Expanders und langsame Dehnung des Oberkiefers.
- Aktive Expansionsphase: Regelmäßige Anpassungen, um die gewünschte Erweiterung zu erreichen.
- Retention: Stabilisierungsphase nach der Expansion zur Sicherung der erreichten Ergebnisse.
Vorteile und Herausforderungen
- Effektive Behandlung: Bedeutende Verbesserungen in der Kieferstruktur und Okklusion.
- Patientenkomfort: Anfängliche Unannehmlichkeiten und Anpassungsschwierigkeiten.
- Ästhetische Verbesserungen: Bessere Gesichtssymmetrie und Harmonie.
Fazit
Palatinale Expander sind ein effektives Werkzeug in der kieferorthopädischen Behandlung zur Korrektur von Kieferanomalien. Sie erfordern eine sorgfältige Anwendung und Überwachung durch einen erfahrenen Kieferorthopäden, können aber signifikante funktionelle und ästhetische Verbesserungen für den Patienten bewirken.
Literatur
- Diedrich P. (2000). Kieferorthopädie I-III (1. Aufl.). Elsevier, München / Urban & Fischer.
- Knak S. (2003). Praxisleitfaden Kieferorthopädie (1. Aufl.). Elsevier, München / Urban & Fischer.
- Sander FG, Schwenzer N, Ehrenfeld M, Ahlers MO, Bantleon HP. (2011). Kieferorthopädie (2., neu erstelle und erweiterte Aufl.). Thieme Verlag.
- Weber T. (2017). Memorix Zahnmedizin (5. unveränderte Aufl.). Thieme Verlag.