Fluoridfreisetzende Füllungsmaterialien
Fluoridfreisetzende Füllungsmaterialien repräsentieren eine bedeutende Entwicklung in der Zahnmedizin, da sie nicht nur restaurative Funktionen erfüllen, sondern gleichzeitig aktiv zur Kariesprävention beitragen.
Fluorid und seine Bedeutung in der Zahnheilkunde
Fluorid spielt eine zentrale Rolle in der Prävention von Karies, indem es die Remineralisierung des Zahnschmelzes fördert und dessen Widerstandsfähigkeit gegen Säureangriffe erhöht.
Arten von fluoridfreisetzenden Materialien
- Glasionomerzemente: Diese Materialien sind bekannt für ihre gute Adhäsion zu Dentin (Zahnbein) und Schmelz sowie für die kontinuierliche Freisetzung von Fluorid.
- Kompomere: Eine Kombination aus Komposit und Glasionomer, die sowohl ästhetische als auch präventive Vorteile bietet.
- Fluoridhaltige Komposite: Moderne Kompositmaterialien, die Fluorid einbinden, um eine zusätzliche präventive Wirkung zu erzielen.
Vorteile
- Kariesprävention: Die kontinuierliche Fluoridabgabe hilft, den angrenzenden Zahnschmelz zu stärken und Sekundärkaries zu verhindern.
- Biokompatibilität: Diese Materialien sind oft biokompatibel und fördern die Gesundheit des umliegenden Gewebes.
- Adhäsion und Versiegelung: Gute Adhäsionseigenschaften tragen zu einer effektiven Versiegelung und damit zum Schutz des Zahnes bei.
Anwendungsgebiete
- Besonders geeignet für Patienten mit hohem Kariesrisiko, wie Kinder, ältere Menschen oder Patienten mit trockenem Mund (Xerostomie).
- Ideal für die Füllungstherapie in nicht ästhetischen Bereichen und für die Unterfüllung unter Kompositrestaurationen.
Herausforderungen
- Die ästhetischen Eigenschaften, wie Farbstabilität und Glanz, können bei einigen fluoridfreisetzenden Materialien limitiert sein.
- Die Langzeiteffektivität der Fluoridfreisetzung und die mechanische Stabilität der Materialien sind wichtige Faktoren, die bei der Auswahl berücksichtigt werden sollten.
Fazit
Fluoridfreisetzende Füllungsmaterialien bieten einen innovativen Ansatz zur Kombination von Restauration und Kariesprävention. Sie sind eine wertvolle Ergänzung im Arsenal der zahnmedizinischen Materialien, insbesondere für Patienten mit erhöhtem Kariesrisiko.
Literatur
- Heidemann et al. (2001). Amalgamfreie Füllungstherapie: Alternative Wege (1. Aufl.). Urban & Fischer.
- Weber T. (2017). Memorix Zahnmedizin (5. unveränderte Aufl.). Thieme Verlag.